Grablege der Bischöfe
Mehrfachbeauftragung
Neubau der Unterkirche mit der Grablege für die Bischöfe
und einem archäologischen Ausstellungsbereich
Ort: Sülchenkirche, 72108 Rottenburg am Neckar
Planung: 2013-2014
Konzeption Liturgische Orte: Rudolph Ackermann
Der Entwurf für die neue Grablege der Rottenburger Bischöfe berücksichtigt die besondere Bedeutung der Sülchenkirche als Urkirche von Rottenburg am Neckar. Relevante historische Spuren und ihre Veränderungen werden in der neuen unterirdischen Raumfolge erhalten und sichtbar gemacht. Es werden drei Bereiche geschaffen: die Grablege unter dem Kirchenschiff, der Vorbereich als verbindendes Element mit seitlichen Kabinetten und die archäologische Zone unter dem heutigen Chorbereich.
Symmetrisch angelegte Wege führen vom bestehenden Treppenabgang aus dem Kirchenraum über breite Stufen zu den beiden Zugängen der Grablege. Der neue Andachtsraum für die bischöfliche Grablege ist in seinen Proportionen harmonisch aufeinander abgestimmt, erhält die größte Höhe in der Unterkirche und bildet den Endpunkt im inhaltlichen und räumlichen Ablauf. 21 Grabkammern gruppieren sich um den quadratischen Innenraum. Dieser ist mit einem Maßsystem, das auf 2,4 Metern basiert, einheitlich strukturiert. Rahmen und Felder zeichnen sich durch feine Materialwechsel ab und werden in den Wänden und Decken plastisch ausgebildet. Eine Apsidiole, die mittig in die Raumschicht zwischen den Grabkammern eingelassen ist, betont die Orientierung zur Mensa und bildet den Umraum für das Kreuz. Über der Mensa liegt in Anlehnung an historische Krypten ein Schlussstein im Deckenfeld. Dieser stellt die symbolisch wichtige Licht- und Luftverbindung zwischen dem oberen Kirchenraum und der verborgenen Grablege her.